Das Café als Treffpunkt

Vor allem in Italien gilt das Café als essentieller Treffpunkt. Zum Auskosten und Verweilen wird verabredet, ein Espresso genossen, später geht’s dann weiter zu einem Termin. Der Espresso an der Bar ist häufig günstiger, es geht schnell, und schon ist er vorgesetzt, ganz im Gegensatz zur gemütlichen Kaffeehaustradition in Wien.

Wahrscheinlich existieren keine schöneren Treffpunkte als Cafés. Sie heissen Jede/n Willkommen – oftmals als Orte der Begegnung in der Nachbarschaft. Drinnen findet die Begrüssung meist herzlich und optimistisch statt. Ideen sprühen im Café.

Leute, die am Computer arbeiten, auch für sie sind Kaffeehäuser bedeutsam. Einerseits verfügen die meisten Cafés über WIFI und Tische, und andererseits sind sie ein prima Ort für Verabredungen. Nur arbeiten immer noch viele zu verbissen an Konzepten, statt sich locker umzusehen, dadurch tolle Einfälle zu haben oder unaufdringlich nach Meinungen zu fragen.

Doch wenn sich zum Arbeiten in ein Café gesetzt wird, gewährt dies Möglichkeiten zum An-, Aussprechen und besonders des Austauschs. Die Begegnung mit dem wirklichen Leben geschieht am ehesten ausserhalb der eigenen vier Wände, und dafür erweist sich ein nettes Café als vortreffliche Location.

Ich gönnte mir im Café Kolonade in Franzensbad eine heisse Schokolade, dazu naschte ich einen Rüblikuchen. Der Service bediente mich freundlich und flott, und dies nur mit einer jungen Servicekraft. Ich bin Liedermacher und spiele hin und wieder im Säulengang von Franzensbad. Hierzu schnappe ich mir einen Stuhl, um meine Sachen abzulegen. 

Die Terrasse des Cafés ist über den Winter praktisch unbesetzt. Ich musste aber schon einmal von einer schlechten Erfahrung hören und dichtete darauf ein Lied.

Nun wehren sich zahlreiche Leute mittels Rezensionen. Auf Google bestehen bezüglich meines Falls über 800 Rezensionen mit einem Durchschnittswert von 3,5,  auf TripAdvisor lediglich 40 Einträge mit der Durchschnittsnote 2,5. Vor einer schlechten Bewertung sollte meiner Ansicht nach immer das Gespräch gesucht werden. Dies war hier aber nicht möglich. Als Reisejournalist möchte ich allerdings keinen Kaffeehausbesitzer triezen.  

Link zu meiner Bewertung auf Tripadvisor zum Cafe Kolonada

Apropos Musik, eine Politikerin mokierte sich, dass Busfahrer in Zürich Musik hören, und das Gedudel jeder akzeptieren muss. Klar ist es manchen Busfahrern manchmal langweilig, und sie können sich halt keine Ohrstöpsel einsetzen. In einem Café verstehe ich es eher, keine Musik hören zu mögen, und wenn doch, dann wirklich dezente Klänge. Denn das Klientel eines Cafés möchte normalerweise untereinander vernehmbar plaudern können. 

Etwas Rücksichtnahme gilt auch für jene mit Notebook, die den ganzen Tisch als Arbeitsplatz nutzen, dabei an einer Tasse Kaffee nippend. Sie könnten doch auch ein bisschen Taktgefühl zeigen, sobald es einem Lokal droht, vor Besuchern aus allen Nähten zu platzen. Manche Kaffeehausbesitzer würden andersrum auch ebenso gern ihre Gäste bewerten.